TEILNAHMEBEDINGUNGEN

Themen

  • „Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt.“
    (Heinrich Heine)
  • Geistesgegenwart
  • "Solange man selbst redet, erfährt man nichts."
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

Vorgaben

Zu einem der drei Themen ist ein Essay zu schreiben. Der Essay muss vom Tag der Themenvergabe an innerhalb von vier Wochen abgegeben werden. Den Zeitpunkt der Themenvergabe setzen die betreuende Lehrerin oder der betreuende Lehrer in Absprache mit den Teilnmeherinnen und Teilnehmern fest.
Einsendeschluss ist Freitag, der 28.04.2023
  • Der Essay darf maximal vier Seiten umfassen (Arial in Größe 11 oder Times New Roman in Größe 12, drei Zentimeter Rand, einzeilig geschrieben).
  • Teilnahmeberechtigt sind alle Schülerinnen und Schüler, die im laufenden Schulhalbjahr die Jahrgangsstufen 10 und 11 (G8) und 11 und 12 (G9) der gymnasialen Oberstufe der Gymnasien, Gesamtschulen oder des Bildungsgangs „Berufliches Gymnasium“ an Berufskollegs besuchen. Der Wettbewerb richtet sich also an Schülerinnen und Schüler der EF und der Q1.
  • Jede Schule kann bis zu drei Arbeiten zum Wettbewerb einreichen. Sollten an einer Schule mehrere Essays geschrieben werden, muss die Schule eine Vorauswahl treffen.
  • Jede allgemeine Beratung durch einen Fachlehrer oder eine Fachlehrerin ist erwünscht, sollte sich aber auf die Gattung des Essays beschränken. Inhaltliche Hilfen sollten aus Gründen der Gleichbehandlung nicht erfolgen.

Kriterien der Bewertung

  • Die Jury erwartet keine professionellen Essays, vielmehr Essays von Schülerinnen und Schülern. Das bedeutet: Schulische Klausurformen sollten nicht reproduziert werden.
  • Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollten das Thema wählen, das sie wirklich interessiert und dabei eine Position und eine Sprache finden, die zu ihnen passt. Dabei sind natürlich auch argumentierende und erörternde Passagen erforderlich, gleichwohl sollte sich in den Texten die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler zeigen, ihre subjektive Sicht auf die Dinge.
  • Es kann auch die Form eines literarischen Essays gewählt werden, der sich einer bestimmen Rollenperspektive bedient oder den Argumentationsgang erzählerisch einbettet.
  • Vagheiten und Wiederholungen von dem, was alle schon wissen, sollten vermieden werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten das schreiben, was sie immer schon einmal bezogen auf das gewählte Thema zum Ausdruck bringen wollten und dabei auch keine Risiken scheuen.
  • Der Essay ist als geistige Probierform zu verstehen, individuell und pointiert. Pointen als Selbstzweck stören, pointierte Meinungen nicht.

Formale Kriterien

  • Im Kopf des Essays müssen sich folgende Angaben befinden:

    Name
    Anschrift
    Geburtsdatum der Verfasserin bzw. des Verfassers
    Emailadresse und Telefonnummer
    Jahrgangsstufe
    Name des betreuenden Lehrers oder der betreuenden Lehrerin
    Name und Anschrift der Schule
    Schulnummer

  • Am Schluss des Essays ist von den Schülerinnen und Schülern eine Erklärung mit folgendem Wortlaut eigenhändig zu unterschreiben:
    Ich erkläre, dass ich die Arbeit eigenständig durchgeführt habe.
    Gleichzeitig bin ich damit einverstanden, dass mein Essay ganz oder in Teilen veröffentlicht werden kann.
    Ort/ Datum, Unterschrift

Preise

  • Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs erhalten eine Teilnahmeurkunde.
  • Zehn Schülerinnen bzw. Schüler werden als Gewinner des Wettbewerbs im Herbst zu einem mehrtägigen Literaturseminar mit einer Schriftstellerin oder einem Schriftsteller eingeladen. Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung werden den Gewinnern rechtzeitig mitgeteilt.
  • Der beste Essay eines jeden der drei vorgegebenen Themen wird im Rahmen der Preisverleihung während des Literaturseminars mit einem Büchergutschein in Höhe von 200 Euro ausgezeichnet.

Hinweise für die Preisträgerinnen und Preisträger

  • Da es sich um einen Landeswettbewerb handelt, kann der Gewinn des Wettbewerbs auf dem Abiturzeugnis bestätigt werden.
  • Bei einer erfolgreichen Teilnahme kann der Gewinn des Wettbewerbs als Referenz bei einer Bewerbung um eine Studienstiftung geltend gemacht werden. Es empfiehlt sich, den Essay den Unterlagen beizufügen.

Zusendung

  • Die Essays sind bis Freitag, den 28.04.2023 (Einsendeschluss) über die betreuende Lehrerin / den betreuenden Lehrer oder durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Stichwort „Essay-Wettbewerb Deutsch“ über folgende E-Mail-Adresse einzureichen:
    Essaywettbewerb.deutsch@bezreg-muenster.nrw.de
  • Darüber hinaus ist ein Exemplar des Essays mit der eigenhändig unterschriebenen Erklärung über die selbständige Durchführung der Arbeit und der Zustimmung zu einer vollständigen oder teilweisen Veröffentlichung (s. Hinweise) postalisch bis zum o.g. Datum an folgende Adresse zu senden:
  • Bezirksregierung Münster
    z.H.: Dietmar Schade
    Stichwort: Essay-Wettbewerb
    Dezernat 43
    Albrecht-Thaer-Str.9
    48147 Münster

Hinweise und Anregungen zum Verfassen eines „Essays“

„Unser Denken ist ein kühnes, riskantes Spiel.“ (Michel de Montaigne)

Der französische Humanist Michel de Montaigne, der unsere Vorstellung davon, was ein „Essay“ sein kann, maßgeblich geprägt hat, vergleicht das Denken mit einem Spiel. Was kennzeichnet ein Spiel? Es lohnt sich, diesem Gedanken mit Blick auf einen gelungenen Essay nachzugehen.
Ein Spiel weckt Neugier, ist kurzweilig und unterhaltsam. Es hebt sich vom Alltag ab, ist originell. Und es macht Spaß. Diesen Anspruch sollte auch der Essay erfüllen. Dabei erwartet die Jury keine professionellen Texte, sondern vielmehr Essays von Schülerinnen und Schülern. In diesen sollen die Leserin und der Leser neugierig gemacht, unterhalten, ihr oder sein Interesse für das Argument der Verfasserin bzw. des Verfassers geweckt werden. Dieses Vergnügen soll allerdings nicht oberflächlich sein, sondern eine gedanklich anspruchsvolle Anregung. Hier kommt das „Kühne“ bzw. „Riskante“ ins Spiel, das Montaigne dem Denken zuweist. Der Essay als Versuch eines Gedanken- und Sprachspiels, das sich nicht zuerst an schulischen Klausurformen orientiert, sondern neben argumentativen und erörternden Passagen auch freiere Formen, freiere Assoziationen zulässt. Ein Sprachspiel, das die Leserin bzw. den Leser überrascht, erstaunt, sie oder ihn zu Gedanken führt, die nicht für alle sichtbar sind, sondern möglicherweise etwas abseitiger, versteckter. In diesem Zusammenhang kann auch die Form eines literarischen Essays gewählt werden, als literarischer Versuch, der sich etwa einer bestimmten Rollenperspektive oder einer erzählerischen Einbettung des Argumentationsgangs bedient.

Besonders überzeugend ist es, wenn dabei sprachliche und gedankliche Bilder erschaffen werden, die im Gedächtnis haften bleiben und auch nach dem Lesen noch nachwirken. In einem solchen Sinne sollte der Essay originell sein, sich durch Variantenreichtum, Subjektivität, Scharfsinnigkeit und Beobachtungsgenauigkeit auszeichnen. Und im Sinne eines roten Fadens eine Gedankenbewegung entwickeln, an deren Ende vielleicht keine abschließenden Antworten, sondern interessante bzw. bedenkenswerte Fragen stehen. Ein Essay in diesem Sinne ist keine Kurzform einer Facharbeit oder einer themengebundenen Erörterung. Er lässt sich auch nicht mit einem standardisierten Korrekturraster bewerten. Er geht von eigenen Erfahrungen bzw. eigenen Überlegungen aus und lässt es zu, dass man der Verfasserin bzw. dem Verfasser bei der Entwicklung ihre/seiner Gedanken gewissermaßen über die Schulter schauen kann. Je sprachmächtiger, je unabhängiger im Urteil, diese Gedanken in Worte gefasst werden, desto überzeugender: Auch dies gehört zum Spiel - als einer Form, die im Sinne des großen US-amerikanischen Essayisten David Foster Wallace eine „Anstiftung zum Denken“ sein will.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim Schreiben!